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Aus Historisches Emmerthal Wiki
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Das ausgegangene Dorf Stöcken, Stokhem, Stochem, Stochheim

Eine Villa Stocheim im Gau Tilithi, worin ein Gutsbesitzer Baldinor und dessen Frau Hitta dem Stifte Fulda Güter schenkte, wird in den fuldarischen Güterverzeichnissen genannt und sie existierte also bereits als auch die Gauverfassung bestand und ehe die Familiennamen eingeführt waren. Die Lage dieses alten Orts am Emmernfluss oberhalb des Dorfes Emmern zeigen noch immer die Benennungen Stöckener Feld und Stöckener Wiesen, welche in den Lagerbüchern und im Munde des Volkes aufbewahrt wurden.

In einer Urkunde vom Jahre 1305 verkauft Bodo, edler Herr zu Homburg einen von dem Grafen von Schwalenberg zu Lehn getragenen Zehnten und 6 Hufen in dem Felde der Villa Stockem an die Mönche in Amelungsborn. Es ist nicht so sehr auffallend, daß dieser Prälat hier Güter besaß. Er hatte gleich wie sein Amtsbruder der Erzbischof von Cöln sich auch in der hiesigen Wesergegend festzusetzen gesucht, wie er denn im Jahre 1252 gegen einen Zehnten in Huldersen 6 Mansen in Brevörde (Amts Polle) eingetauscht hatte.

Die Adeligen von Klenke werden noch jetzt von der Landesherrschaft mit dem Stöckener Zehnten belehnt. Dieser Zehnte gehört zu der Vicarie am Stifte Bonifaci, welche ein Graf von Spiegelberg gegründet; die von Klenke erwarben ihn von dem Stifts-Vicar Gerd von Ohsen für 80 Th. Der Fürst von Waldeck und Pyrmont erfüllt die Belehnung mit einer Wehrstätte in Stöckheim und der Fischerei auf der Emmer da selbst von der Landesherrschaft. Eine adelige Familie von Stockheim, die auch in den sogleich zu erwähnenden Schnessel begütert war kommt im 14. Jahrhundert und dann ferner bis zum Jahre 1461 in den Urkunden vor.

(Text von Karl Schlutter, handschriftliches Manuskript um 1900, veröffentlicht in Bd. 1 der Schriftenreihe des Historischen Archives, Emmerthal 2010)

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